VDEI-Eisenbahntage 2024 in Chemnitz

Die Fahrt dauert ca. 20 Minuten und bringt sie direkt zur Registrierung. 

Detlef Neuß gibt in seinem Vortrag einen Überblick über die Erwartungen der Fahrgäste an die Bahninfrastruktur und den Bahnbetrieb. Wichtig für die Fahrgäste sind Pünktlichkeit, Anschlusssicherheit, Sicherheit in den Zügen und Bahnhöfen inkl. des Bahnhofsumfelds sowie Die Sauberkeit in Fahrzeugen und in den Bahneinrichtungen. 

Moderation: Marcel Jelitto, Chefredakteur EI - Der Eisenbahningenieur
Florian Böhm, Ministerialrat – Head of Unit, Leiter des Büros des Beauftragten der Bundesregierung für den Schienenverkehr, BMDV
Detlef Neuß, Bundesvorsitzender Fahrgastverband PRO BAHN e. V.
Prof. Gerald Ebel, Lehrgebiet Logistik und BWL, Lehrgebiet Logistik und BWL, Hochschule Bielefeld
Thomas Mainka, ehemaliger VDEI-Präsident, Vertreter des VDEI in der Beschleunigungskommision Schiene des BMDV
Joachim Warlitz, VDEI Vizepräsident, Supervisory Special Agent/Member of the BL MLS EXCOM, GTS Deutschland GmbH 

Das Programm der jeweiligen Workshops finden Sie untenstehend.

Der FA KIB präsentiert in Impulsvorträgen und an ausgestellten Exponaten "Schnelles Bauen im KIB".

Der Workshop findet in einem überdachten Bereich im Außenbereich statt. 

Das Bahnsystem in sich ist bereits sehr komplex und in sich mit vielen Abhängigkeiten behaftet. Das Bahnsystem wird und muss sich jedoch zunehmend auch mit gesamthaften Systemabhängigkeiten befassen.

Zunächst erfordert die Verkehrswende eine zunehmend systemische und synergetische Auseinandersetzung im Gesamtspiel ALLER Verkehrsträger, die sich dann auch allesamt den Herausforderungen der sich verschärfenden Klimakrise stellen müssen.

In diesem Zusammenhang nicht nur sinnvoll sondern schlicht notwendig ist eine ganzheitliche Sichtweise hinsichtlich Digitalisierung und Energieversorgung der Verkehrssysteme inklusive aller Bahnsysteme.

Die Konsequenz hieraus ist, dass eine Vielzahl an beteiligten Institutionen und Personen mit teilweise diametral abweichenden Ansichten und Forderungen zu befriedigen sind. Es gilt allem voran, alle Dimensionen der Nachhaltigkeit (Umweltfreundlichkeit, Sozialverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit) zu erfüllen.

Das beginnt bei allgemeinplanerischen und langfristigen Inhalten wie dem Deutschlandtakt und endet in Detailbereichen wie der gemeinsamen Verantwortung für Sicherheit und Bereitstellung der gesellschaftlich erwarteten Funktionalität der Eisenbahn.

Der Workshop des VDEI Fachbereichs Bahnsystem möchte am Beispiel der anstehenden Generalsanierung der Bahninfrastruktur in fünf Schritten (von den allgemeinen Facetten des Bahnwesens bis zur Detaillierten Problembewältigung) zeigen, wie Eisenbahningenieur:innen gemeinsam mit anderen diese Aufgaben bewältigen.

Die Referenten sind Mitglieder des Fachausschusses Bahnsystem:

Moderation:   
Prof. Dr.-Ing. Christoph J. Menzel, VDEI Fachausschuss Integrierte Verkehrsplanung und Mobilitätsmanagement, Institut für Verkehrsmanagement an der Ostfalia Salzgitter

Ein zentraler Grundpfeiler zum Erreichen der Klimaschutzziele der DB ist die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene. Mit Hilfe neue Technologien wie DSTW und ETCS kann diese Kapazitätserhöhung erreicht werden. Mit dem heutigen Planungsprozess ist jedoch die Einhaltung für den Rollout dieser neuen Technologien nicht möglich. Deshalb müssen Beschleunigungseffekte wie die durchgängig digitale Datenhaltung im Planungsprozess ermöglicht werden. Das Projekt „#D3iP“ der DB InfraGO AG unter der Leitung von Dr. Volkmar Bachmann soll den Paradigmenwechsel über den gesamten Planungsprozess von klassisch konventionell zu digital verwirklichen. Dabei werden neue Standards geschaffen und viele Schritte im Planungsprozess automatisiert.

Die Siemens Mobility GmbH nimmt diese Herausforderung an und passt ihre Prozessschritte von der digitalen Bestanderfassung bis zur abschließenden Bestandsplanerstellung über die gesamte Wertschöpfungskette den neuen Gegebenheiten an. In den 3 Säulen „As-is“, „As-Planned“ und „As-Built” werden Tools angepasst bzw. neu entwickelt sowie Vorgänge automatisiert, welche früher händisch übertragen wurden. Am Beispiel des Großprojektes „ABS Hannover – Berlin“ wird die SMO digital geplante Stellwerke mittels „PlanPro“ erstmals in dieser Größenordnung den nachgelagerten PT2-Wertschöfungsteilen übergeben, um die Vorteile der digitalen Planung, wie z. B. die Vermeidung von Übertragungsfehlern durch manuelle Dateneingabe auszunutzen.

Durch die Integration digitaler Technologien können manuelle Prozesse automatisiert, Daten schneller verarbeitet und Entscheidungen auf Basis von digital vorliegenden Informationen getroffen werden. 
In diesem Vortrag soll versucht werden, aus Sicht eines Herstellers im Bereich der Bahnindustrie die Chancen und Herausforderungen einer gesamthaften Digitalisierung des Prozesses von den Voraussetzungen zur Planung bis zur Inbetriebnahme aufzuzeigen und zu diskutieren. Ein besonderer Fokus liegt diesbezüglich auf die am Prozess beteiligten Player und deren mögliche Sichtweise auf die Digitalisierung. So ist die Einbindung und Zusammenarbeit aller Beteiligten, entscheidend für den Erfolg dieses Transformationsprozesses – Stichwort „Innovationsallianz“.

Viele Firmen unserer Branche, so auch die Siemens Mobility GmbH, arbeiten für das sichere und umweltfreundliche Bahnsystem. Doch wissen das zu wenige junge Talente! Mit unserer Siemens-Initiative Train2Brain gehen wir deshalb seit nunmehr drei Jahren an Schulen und berichten über unser spannendes Gebiet aus erster Hand. Mit Train2Brain erklären wir die grundlegenden Eigenschaften des Bahnsystems und warum dieses umweltfreundlicher als andere Verkehrssysteme ist. Dabei heben wir die Relevanz des Bahnsystems für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft hervor. Das Ziel der Initiative ist es, Schülerinnen und Schüler für einen Beruf im Bereich des Bahnsystems zu inspirieren. Wir zeigen mögliche Berufsfelder auf und geben Hinweise wie ein Berufseinstieg in dieses spannende und zukunftssichere Arbeitsumfeld möglich wäre.

In dem Vortrag „Fit für die Zukunft - Digitaler Wandel trifft demografischen Wandel“ wird die Notwendigkeit dieser Initiative herausgearbeitet und um ein „Nachmachen“ anderer Firmen explizit geworben.

Die Kooperation der Hochschule Zittau/Görlitz mit Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) wie der DB InfraGo AG (vormals DB Netz AG) lässt sich bis auf die späten 1990er Jahre zurückverfolgen. Seitdem beteiligen wir uns bei der Aus- und Weiterbildung des Ingenieurnachwuchses im Bereich der Leit- und Sicherungstechnik. Unsere Absolventen sind mittlerweile bei EIU in vielen Regionen und Projekten erfolgreich tätig. Die Wissensvermittlung wird neben dem Angebot für unsere jährlich ca. 15 dual Studierenden mittlerweile auch an anderen Hochschulen und für Bestandsmitarbeiter angeboten. Dabei kommen verschiedene Lehrformate zum Einsatz, die im Vortrag näher vorgestellt werden: Neben der klassischen Präsenzlehre vor Ort können die Inhalte im Rahmen des Blended Learning auch sehr variabel mit Lerneinheiten über das Internet angereichert werden. Hierdurch können wir unser Angebot den Bedarfsträgern, deren Einzugsgebiet mittlerweile das gesamte Bundesgebiet umfasst, optimal anpassen. Zur Unterstützung der theoretischen Lehrinhalte haben wir über die Jahre eine umfangreiche laboratorische Infrastruktur aufbauen können. Hierzu zählen mittlerweile Stellwerksanlagen aller Generationen bis hin zum Elektronischen Stellwerk und ein Ausbildungsbahnhof an einer in Betrieb befindlichen Eisenbahnstrecke. Im Vortrag berichten wir über unsere Erfahrungen, durch Verknüpfung von Laborarbeiten und wissenschaftlicher Lehre die Motivation für das System Bahn bei angehenden Fachkräften zu fördern.

Der Prozess der Abrechnung auf der Baustelle ist durch analoge Papierarbeit und einen hohen Personalaufwand geprägt. Damit bietet er einen idealen Ansatzpunkt für die Digitalisierung und somit wurde die Digitalisierung des Aufmaßes und der Abrechnung in der Zukunftsinitiative Bahnbau -kurz ZIB- in allen Bewertungsstufen positiv bewertet und als gemeinsame Initiative von Planungs- und Baufirmen in einer Arbeitsgruppe vorangetrieben.

Die Gruppe arbeitet bereits seit 2 Jahren an verschiedenen Grundlagenanpassungen zur Überführung der Planung auf die Baustelle und der bisherigen analogen Aufmaß- und Abrechnungsprozesse in die digitale Welt. Insbesondere der Übergang der in der Planung erstellten Modelle aus dem Bereich Station und Service aber auch aus dem Netzbereich auf die Baustelle stellen eine Herausforderung dar. Ein Fortschritt ist, wenn diese überhaupt der Baustelle im Sinne von BIM2Build zur Verfügung zu stellen. Auf der Baustelle liegt der Schwerpunkt aber nicht auf den 3D-Modellen, sondern vielmehr auf deren technologischer und zeitlichen Umsetzung (4D) und die Abarbeitung und Erfassung gemäß dem Leistungsverzeichnis (5D). Somit ist eine der Herausforderungen, technologiegeführte Modelle aus den statischen Planungsmodellen zumeist nur eines Endzustandes zu gewinnen.

Für den Bau ist eine Einhaltung der Grundparadigmen der Bauinformatik für BIM in der Verkehrsinfrastruktur eine wichtige Voraussetzung. Insbesondere die Trennung von Datenstruktur (IT-technische Abbildung) und der Datenhierarchie (projektspezifische Organisation der Daten) sind wichtig. Die Technologien verschiedener Baufirmen lassen sich in einer Ausführungsplanung nur bedingt abbilden, deren Ressourcen zur Bauabwicklung wie Personal oder Maschinentechnik unterscheiden sich und damit ergibt sich die Anforderung, einen Bauablauf digital abzubilden. Dazu sind dynamische Modelle notwendig, die sich mit der tatsächlichen Bauabwicklung vernetzen.

Die Trennung der 4D- und der 5D-Ebene und deren laufende Anpassung an den tatsächlichen Ablauf ermöglichen die Betrachtung der digitalen Baustelle und das Einlaufen der Mengen in die Positionen.

Hat man einmal ein solches Modell zur Verfügung, kann es vor Ort in einer digitalen Abnahme per App oder webinterface abgerechnet werden und der Prozess von Aufmaß, Abrechnung und Abnahme neu digital geordnet werden. Im Umkehrschluss ergeben sich neue Paradigmen an den Aufbau der zu bauenden SOLL-Modelle.

In den ZIB-Piloten konnte diese neue Herangehensweise erfolgreich getestet werden, diese werden vorgestellt und können diskutiert werden.